AH-Ausflug TV-Feldkirchen auf die grüne Insel
 
   
Der Montag

Sightseeing auf Englisch

Am nächsten Morgen waren alle wieder fit mit einer Ausnahme: der Ziegner Andi. Der schleppte sich in halb-aufrechter Gangart zum Frühstück, von dem er bis zur Abreise nicht wieder aufstand. Dem hat das Match wohl am stärksten zugesetzt.
Armer Andi - so haben ausgerechnet er und sein Betreuer Werner den kulturellen Teil der Reise nicht mitbekommen.

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Diesen Teil hat Howie's Bruder David arrangiert. Er hat im Originalton informativ und amüsant eine professionelle Stadtführung durchgeführt, die uns an Plätzen und Gebäuden vorbei führte, die uns bis zu diesem Zeitpunkt verborgen blieben.
Manchester rüstet bereits Anfang November für Weihnachten. Da gibt es wohl einen zusätzlichen Feiertag, der das rechtfertigt. In der ?-Church erfahren wir, daß jährlich eine Messe für die bei der Münchner Flugzeugkatastrophe 1958 umgekommenen Spieler von Mancheter United abgehalten wird. Andi Gebauers Bitte an den anwesenden Pfarrer, doch jährlich eine Messe für Sigi abzuhalten, der das Ausgleichstor gegen England erzielt hat, wurde wohlwollend zur weiteren Prüfung aufgenommen.

Einkaufsbummel und Frühschoppen

Nach der Verabschiedung von den Gebrüder Roberts blieb noch ausreichend Zeit um schnell noch auf Einkaufstour zu gehen, wollte man doch auch die Lieben daheim nicht vergessen haben.

Dank des ausreichenden Angebots war dieser Punkt schnell erledigt und man konnte ein letztes mal von dem vorzüglichen Bier in einem gepflegten Pub kosten.      (Album  City Tour und Abschied)


Letztes Highlight aus meiner Sicht: Eine knappe Stunde war noch Zeit bis zur Abreise. Die beiden letzten, der Schorsch und ich, haben sich dann auch noch getrennt um "schnell noch irgendwas anzuschauen". 
Amüsanterweise schienen wir aber den gleichen Gedanken gehabt zu haben und trafen uns 5 Minuten später wieder, jeder auf einem anderen Weg kommend, vor der Kathedrale von Manchester. Drinnen dann wurden wir von einem bärtigen alten Herren mit zerzausten Haaren auf deutsch angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er so was wie der akademische Kirchenpfleger im Rang eines Professors war. Wir erhielten spontan eine ganz persönliche Führung. Sie lief in sympathisch schulmeisterlicher Weise ab, für die er sich sogar entschuldigt hat: "Was fällt Ihnen generell auf ?", "Haben Sie bemerkt, dass die Linienführung bei den Schnitzarbeiten nicht einwandfrei ist ?", "Wie passt der Begriff Barmherzigkeit zur Gestaltung der Sitzmöglichkeiten ?", "Welche Intention könnte der Künstler mit dem Symbol der Schweine mit Dudelsack gehabt haben ? ... Fragen über Fragen, die in der Hauptsache der Schorsch mit seinem Latein einigermaßen parieren konnte.

Good Bye !

Die Taxis waren pünktlich um drei Uhr zur Abfahrt zum Flughafen da.
Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir noch bei Howie's Eltern um die Trikots mitzunehmen.

Man stelle sich vor: Die Frau einer im Alter vor uns liegenden Generation erklärt sich bereit, einen Satz deutscher Fußball-Trikots zu waschen, womöglich noch im Garten zum Trocknen aufzuhängen und den kritischen Blicken der Nachbarn ausgesetzt zu sein, um sie uns dann freundlich wieder zurück zu geben - sehr sehr nett !

Am Flughafen angekommen machte der Taxifahrer-Chef selbst ein Gruppenfoto mit seiner Kamera von uns - wo er das Bild wohl aufhängt ? Wahrscheinlich war es sein erster großer Auftrag und es soll als Werbung dienen. Das Bild soll belegen, daß seine Taxis und sein Service 21 harte Jungs aus Bayern durchaus aushalten.

Den Großvater Andi (jedenfalls hat er so ausgeschaut) hat Papa Werner im Rollstuhl umeinander geschoben.

Und Peter wird argwöhnisch beim Wühlen in seinem Koffer von Bruder Schorsch aus der Entfernung beäugt. "Mei, des derf ned wohr sei".
Andere Stimmen: "Des kenn' i scho" oder "Dem hab i a scho amoi a Jackn nochtrogn".
Soll heißen: Der Peter hat keinen Pass und keine Fahrkarte. Die stecken in der Jacke. Und die hängt im Schrank. Und der steht im Hotel. Und das ist weit weg. Und in einer Stunde geht der Flieger.
Natürlich hat es das beauftragte Taxi nicht mehr geschafft, rechtzeitig am Flughafen einzutreffen, so dass wir ohne unseren Peter heimfahren mussten. Vielleicht hat er aber auch noch was vorgehabt - wir werden es nie erfahren.

Er nimmt einen Umweg über Frankfurt und ist, Gott sei Dank, auch noch gut angekommen.

Zu guter Letzt

 

Fazit zu den Vorurteilen, die auf dem Prüfstand waren:

 

1. Das Essen in England ist weniger gut.
Falsch:  Die Engländer kochen hervorragend ausländisch.

 

 

2. Das Wetter ist immer schlecht.

Falsch:  Das Wetter konnte für Anfang November im Nordwesten Europas nicht besser sein.

 

3. Der englische Fußball ist hart aber fair !

Richtig:  Erwähnenswert sind dabei die Zuschauer, die ihrer Heimmannschaft nach der Niederlage stehend applaudieren.


 

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